Mit seinem Debüt-Album „Ansa Woar“ hat Voodoo Jürgens ein substanzielles, wahrhaftiges und vor allem berührendes Erstlingswerk abgeliefert. Eines, das auch in zehn Jahren noch großartig klingen wird, genauso wie es auch vor zehn, zwanzig, dreißig Jahren schon großartig geklungen hätte. Zeitlos nennt man das dann. Die supercatchy Vorab-Single „Heite grob ma Tote aus“ war gewiss ein verdienter Indie-Hit; das Album hat aber mehr. Mehr Anderes, mehr Sein als Schein, mehr poetischen Tiefgang. Der gebürtige Niederösterreicher springt auch nicht auf einen Austropop-Hype-Zug oder dergleichen auf. Er singt in der Sprache, in der er spricht, denkt, träumt und Dinge erlebt. Die Vorbilder für seinen Zugang zu Musik sind Dylan, Leonard Cohen, Tom Waits oder The Libertines. Es sind aber auch die Beat-Poeten der Fünfziger. Voodoo Jürgens hat sich also einen Fahrschein für jene Bim gekauft, die in die erste Liga österreichischen Pops fährt, ohne dabei Fendrich, Gabalier oder „tiafen Schmäh“-Pop im Sinn zu haben.